Sonntag, 26. Mai 2013

Hühner und Zierpflanzen - geht das?

Diese Frage war der eigentliche Grund für unser Experiment. Federfüßige Zwerghühner scharren wenig und lassen die Gartenpflanzen in Frieden, so die Hoffnung. Also...

Auch Federfüßige Zwerghühner wissen mit ihren Beinchen umzugehen. Wobei das Scharren doch etwas anders ist, als bei normalen Hühnern (ich habe das in der vergangenen Woche mal mit Hybridhühner verglichen). Während unsere Mitbewohner vor allem Blätter "zur Seite fegen", kratzen Hybridhühner richtige Löcher. Eine Ausnahme sind vielleicht einige Bereiche im Gehege, wo auch schon früher keine geschlossene Vegetationsdecke vorhanden war. Im einem Bereich haben die Federfüßigen kleine Mulden gescharrt, in die sie sich gerne am Nachmittag reinsetzen.

Seitdem wir die Hühner stundenweise auch außerhalb des Geheges (also unserem "normalen" Garten) rumlaufen lassen, beobachten wir folgendes: Die Zwerghühner bevorzugen vor allem die Bereiche unterhalb der Sträucher, wo - ähnlich wie im Gehege - vor allem lockeres Laub aus dem Vorjahr liegt. In die  Staudenbeete gehen sie eher selten, und schon gar nicht, wenn diese dicht bepflanzt sind. Auch der Rasen wird eher gemieden. Während sie untern den Sträuchern muntern nach Käfern, Raupen und Würmern suchen, sind sie "auf der offenen Fläche" immer recht vorsichtig und im Trupp unterwegs.  Von ihrem Hühnerstall entfernen sie sich bisher auch höchstens 10-15m.

Hier ein paar Bilder aus dem "Wäldchen", wo sich neben Sträuchern nur der Spielplatz unserer Kinder befindet. Auf dem dritten Bild sieht man, wie die Hühnchen Blätter auf den Weg "geschubst" haben.






Somit ist es auch nicht erstaunlich, dass wir bisher keine wirklichen Schäden beobachten konnten. Im Gebüsch wird schon mal nach einem frischen Blatt bei Ahorn-Sämlingen geschnappt, aber das kann uns nur recht sein. Bisher sind wir mit unserem Hühnern also sehr zufrieden.

Sonntag, 12. Mai 2013

Besuch zum Essen

Neben dem Körnerfutter (haben wir von Christian Zenker bekommen; neues kommt nächste Woche, dann mehr dazu) geben wir unseren Hühner Reste aus der Küche. Gestern haben unsere Kinder den Mais nicht geschafft. Darüber würden sich unsere Hühner freuen - dachten wir. Während sich Bossi, Lotti und Co. aber noch in der sonnigen Ecke des Geheges sonnten, hatte schon jemand anderes den Leckerbissen geortet.


Ja, sie legen Eier!

Natürlich hätten wir uns keine Hühner in den Garten geholt, wenn diese keine Eier legen würde - als reine "Haustiere" hätten sie uns nicht gereicht. Andererseits erwarteten wir aber auch keine tägliche 6er Packung Eier in der Größe XL.

In der ersten Woche nach Ankunft war die Legeleistung - na sagen wir mal - ernüchternd. In sieben Tagen gab er gerade Mal vier Eier. Zum Glück änderte sich das ab dem 1.Mai schlagartig. Von nun an lagen täglich 2, an manchen Tagen sogar 3 Eier in einem der beiden Nester. Kurioser Weise wird vor allem das rechte Nest bevorzugt (Verhältnis 90:10). Die Hennen gehen dabei niemals gemeinsam dorthin. Die "Staffelübergabe" ist recht lustig anzuschauen. Wenn ein Huhn zu lange brauchte geht schon mal das nächste nachschauen und meckert etwas. Meist kommt dann noch der Hahn hinzu und gibt seinen Senf zum Hühnergegacker von außen dazu.


Der Eglu-Hühnerstall ist ein "Zweiraum-Appartement", wobei der kleiner Raum mit Stroh ausgekleidet ist. Hier haben die Hühner zwei Nest-Mulden reingekuschelt, in die sie die Eier legen. Von außen kommt man an die Eier durch eine praktische Klapp-Dreh-Tür.


Meist legen die Hühner zwischen 10 und 14h die Eier - meist in ein und dasselbe Nest. Nach dem Legen verlassen die Federfüßigen Zwerghühner das Nest wieder recht schnell. Die Eier sind meist noch warm, wenn man sie aus dem Nest holt.


Der Ei-Vergleich: Rechts ein Standard-Ei aus dem Supermarkt, links eines von unseren Hühner. Die Eier der Federfüßigen Zwerghühner haben überproportional viel Eigelb. Für 2 Standardeier nehmen wir jetzt 3-4 Eier unsere Hühner. Zum Frühstück gibt es dagegen wie bisher nur ein gekochtes Ei.

Montag, 6. Mai 2013

Unsere Hühner im Detail

Natürlich bekommen Haushühner - insbesondere wenn man Kinder hat - auch einen Namen. Hier unser Familienzuwachs im Porträt:

 

Bossi: Eigentlich hatten wir gar nicht vor einen Hahn in unseren Hühnertrupp aufzunehmen. Angesichts der vielen Katzen, die in den Nachbarhäusern wohnen und unseren Garten als ihr Revier betrachten, schien es aber angebracht, einen Beschützer zu rekrutieren - sicher ist sicher. Das Bossi seine zugedachte Aufgabe ernst nimmt, konnten wir gleich am ersten Tag beobachten. Ein neugierige Katze hatte wohl noch nie mit einem Hahn Kontakt gehabt - anders lässt sich deren Leichtfertigkeit nicht erklären. Bossi stürzte sich wie ein wildes Huhn (oder besser Hahn) auf die Katze. Die jaulte entsetzlich auf und war binnen drei Sekunden fort. Seitdem machen alle Katzen (die scheinen zu kommunizieren) einen großen Bogen um das Freilaufgehege. Lediglich ein Blick aus der Entfernung traut man sich noch zu.

 

Krähen: Ja, Hähne krähen. Und Bossi macht da keine Ausnahme. Der erste Schrei ertönt zwischen 5.30 und 6h. Mittlerweile hat man sich an das Geräusch aber schon so gewöhnt, dass man es (auch im Schlaf) überhöht. Aber Bossi schreit nicht nur am morgen (ca. 1/4 h lang), sondern auch noch mal gegen Mittag und am Abend. Und wenn man seinen Hühnern auf die Pelle rückt. Mittlerweile hat sich Bossi aber an uns gewöhnt, so dass es schon einiges ruhiger geworden ist. Und was sagen die Nachbarn. Wir sind zwar zum Teil auch von Nachbargrundstücken umgeben, aber das direkt angrenzende Mehrfamilienhaus ist wegen Renovierung gerade leergezogen. Da es nach der Fertigstellung fast alles Neumieter sein werden, werden wir für Bossi Bestandsschutz beantragen - er war ja schließlich eher dar. Der Bewohner von der gegenüberliegenden Seite (Rentner) kamen gleich am zweiten Tag zu uns - und beglückwünschte uns zu unserem schönen Hahn."Wie schön, endlich wird man wieder von einem Hahn geweckt!" (er meinte es ernst)
Also bislang Entwarnung. Mal sehen, ob da nicht noch was kommt - Bossi ist immerhin 200m weit zu hören.

Charlotte (Lotti, im Bild unten rechts): Ist die Nummer zwei in der Gruppe. Ab und zu muss Bossi daran erinnern, zum Beispiel wenn sie am Morgen zuerst den Stall verlässt.Lotti ist sehr zutraulich und lies sich schon am zweiten Tag mit Regenwürmer aus der Hand füttern. Insgesamt ist sie sehr agil und legt zuverlässig Eier.


Federchen (im Bild oben links): Unser Sensibelchen. Sie ist zwar auch neugierig und traut sich von Bossi weg, aber wehe man kommt ihr zunahe. Dann wird man erst mal angemeckert. Trotz Interesse an Regenwürmern traut sie sich nicht näher als 1m an uns ran. Christian Zenker meinte, sie könnte gerade gluckig sein. Inzwischen legt sie aber auch rege Eier und verlässt diese anschließend schnell. Ansonsten hockt Federchen gerne zwischen dem Vorjahreslaub, dass sie sich wie ein Nest "freigeskuschelt" hat.


Pünktchen und Tüpfelchen: Ehrlich gesagt kann ich die beiden noch immer nicht unterscheiden. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie Bossi selten von der Seite weichen. Zumindest einer der beiden hat mittlerweile begonnen, Eier zu legen. Sie hocken gerne im Laub und lassen sich die Sonne aufs Federkleid scheinen.

Sonntag, 5. Mai 2013

Unsere Hühner

Und jetzt wurde es ernst. Wir holten unseren Karton aus dem Auto. Laut Christian Zenker hätte er für 10 Hühner gereicht. Dann gingen wir zum ersten Gehege. Hier warteten schon unser Hahn und zwei Hühner (Farbe: gelb mit weißen Tupfen) und ein weiteres silber-porzellanfarbiges Huhn auf uns. Nach zwei Minuten saßen die etwas irritiert wirkenden Hühner (zwischen 1 und 2 Jahre alt) im großen Pappkarton.


 

Dann kam noch ein gold-porzellanfarbiges Federfüßiges Zwerghuhn aus einem anderen Gehege dazu.
Bevor der Karton zugeklebt wurde, ließen wir bei jedem Huhn an einem Flügel die Schwungfedern stutzten (sicher ist sicher). Den Tieren schien dies nichts auszumachen.

 

 

Vor dem Abschied zeigte uns Christian Zenker die nächste Generation Hühner (links im Bild Zwerg-Wyandotten, rechts Federfüßige Zwerghühner), die gerade im Brutautomat geschlüpft waren.


Und so sehen die Küken dann nach ein paar Tagen aus...


 Nach circa zweistündiger Autobahnfahrt war auspacken angesagt. Vorsichtig nahm ich ein Huhn nach dem anderen aus dem Karton. Auch unsere Tochter Isabelle war von den neuen Mitbewohner begeistert. Die Hühner schienen die Strapazen offensichtlich gut überwunden zu haben.Vorsichtig musterten sie erst einmal ihr neues Gehege und den Stall.





Im nächsten Post stelle ich dann die neuen Mitbewohner im Detail vor.

Samstag, 4. Mai 2013

Wo kauft man Hühner - und welche?

Nachdem die Grundsatzentscheidungen in Sachen Hühner und Stall gefallen waren, blieb noch die Frage nach der richtigen Rasse offen. Für uns gab es folgende Prioritäten: Sie sollten

1. möglichst wenig Schaden an Pflanzen anrichten.
2. eine vernünftige Anzahl von Eier legen.
3. nicht zu (flug-)aktiv sein.
4. (halbwegs) zutraulich sein.

Angesichts der vielen Rassen und der überschaubaren Wünsche sollte die Wahl nicht schwer fallen, dachten wir zumindest. In der Literatur und im Internet finden sich jedoch teils widersprüchliche Angaben. Dennoch kristalisierten sich zwei Rassen, die in die engere Wahl kamen: Zwerg-Cochin und Federfüßige Zwerghühner.

Bei Nina von Wahlberg und Thomas Corzelius (garten-pur.de) konnte ich mir deren Zwerg-Cochin-Hühner ansehen. Und die sahen wirklich toll aus! Leider konnten wir im Internet keine aktuellen Zwerg-Cochin-Angebote finden (zumindest nicht in der Region BB). Da ich ohnehin noch ein Bild von Federfüßigen Zwerghühnern für den Artikel suchte, war ich positiv überrascht, als ich ein Angebot mit schönen Bild von dieser Rasse im Netz fand - aus der Nähe von Leipzig. So trat ich mit Christian Zenker in Kontakt. Und so hatte ich nicht nur ein passendes Foto für die "Gartenpraxis", sondern auch jemand, der mir die letzten Zweifel an der Rasse nahm. Und mir auch noch ein kleinen Stamm Hühner anbot. Perfekt!

Am 22.April war es dann soweit: Wir fuhren mit einem großen Karton, den wir mit Stroh ausgepolstert hatten, ins Mitteldeutsche Tagebaugebiet.

Christian Zenker empfing uns mit einem Rundgang durch den "Vogelpark Zenker": Papageien, Tauben, und sonstige exotische Vögel bevölkerten den Innenhof eines Gehöfts. Alles sah ordentlich aus und machte einen richtig guten Eindruck. Selbst meine Frau, die sonst etwas ängstlich vor "Flugtieren" ist, war begeistert. Und dann ging es weiter in den Garten: Noch mehr Papageien - wow. 

 

Und dann standen wir vor den Hühnern: Christian Zenker züchtet neben Federfüßigen Zwerghühnern auch Zwerg-Wyandotten, die wir auch schon mal in der engeren Wahl hatten. Der Unterschied der Gehege war frappierend: Während der Rasen bei der Federfüßigen dicht und eben war, ähnelte er bei den Wyandotten einer Schlagloch-Straße. 



Kurz sei noch erwähnt, dass wir nicht Hühner von irgendeinem Züchter bekammen. Das nachfoldende Bild spricht Bände (auch wenn er die meisten Preise für seine Tauben hat.):

 
Mehr im nächsten Post!

Donnerstag, 2. Mai 2013

Der mobile Auslauf

Der "Eglu Cube" hat samt 1m Erweiterung nur rund 3m² Auslauffläche. Das reicht natürlich nicht für eine artgerechte Tierhaltung. Deshalb sollte noch eine Tag-Auslaufzone eingeplant werden.

Für den Versuch in unserem Garten hatte ich mir dies folgendermaßen gedacht: Eine waldartige Ecke unseres Grundstücks, auf dem neben Bäumen bisher nur Knallerbsen-Sträucher (Symphoricarpos albus) und Spitzahorn-Sämlinge wachsen, soll mit einem Zaun umgrenzt die Kerzone des Hühner-Freiluft-Lebens werden. Hier können sie von morgens bis abends ihren Intressen nachgehen: Picken, Scharren (wobei das ja auf Federfüßige Zwerghühner nicht zutreffen soll) und Sandbaden. Letzteres ist kein Problem, weil unter den Sträuchern und dem Falllaub gleich bester brandenburgischer Sandboden beginnt. Wenn ich mich im Garten aufhalte, will ich die Hühner auch in die anderen Gartenteile lassen - zumindest solange sie keinen Schaden anrichten. Ich will ja wissen, welche Pflanzen Hühner (nicht) mögen!

Die Firma Omlet bietet als Zubehör auch einen mobilen Hühnerzaun an. Der ist ca. 1,3 hoch und soll bei flugfaulen Rassen ausreichen. Der Gartenzaun, der zu einer Seite ebenfalls als Eingrenzung der Hühner-Kernzone dient, ist ca. 1,6m hoch. Da uns diese Kombination passend erschien, haben wir den mobilen Zaun gleich mitbestellt.


Wie der Stall muss auch der Zaun selbst zusammengebaut werden (warum er nicht gleich "fertig" geliefert wurde, ist mir allerdings ein Rätsel). Der Aufbau des 21m langen Zauns dauert ca. eine 3/4 Stunde und war einfacher als anfänglich angenommen. Auch hier war die Anleitung in Englisch.

Die mit dem mobilen Zaun und dem Gartenzaun umgrenzte Fläche ist etwa 50² groß, also genau ausreichend für 5 Hühner (Richtwert: 1 Huhn = 10m²).

Der Stall wird aufgebaut

So, und nun die ersten Bilder (ohne die wäre ja ein Blog langweilig). Mitte April wurde uns nach etwa 10tägiger Lieferzeit der Stallbausatz per Spedition zugestellt (er kam aus England). Neben dem Grundmodell "Eglu Cube" war noch eine Stallerweiterung (1m) sowie eine mobile Einzäunung (21m) mit dabei.


Ich war etwas überrascht, weil ich in dieser Größe den Stall selbst erwartet hatte. Die Einzelteile waren in mehrere Pakete verteilt. Nachdem alles ausgepackt war, sah der "Eglu Cube" so aus (ohne Erweiterung):



Die ca. 15 größeren Bauteile machten alle eine guten Verarbeitungseindruck. Da die Außenwände doppelwandig waren, war das Gewicht teils beachtlich. Die Aufbauanleitung war in Englisch, aber dank der Illustrationen und halbwegs vorhandener Englischkenntnisse kein Problem. Die Anleitung gab ca. 2 Stunden Aufbauzeit an, wir haben ca. 3 Stunden - inkl. Fotodokumentation - benötigt. "Wir" schreibe ich, weil ich zeitweise Unterstützung erhielt. Dies was auch in der Bedienungsanleitung als hilfreich genannt worden. Es gibt ein paar Situationen, in den vier statt zwei Hände besser sind. Irgendwie hätte man(n oder frau) es auch alleine hinbekommen. 


Zunächst musste die Bodenplatte um Standbügel und Räder ergänzt werden. Wie die meisten Arbeiten geschah dies durch Schrauben, die sehr gut passten. In der Bedienungsanleitung wurde ein Akkuschrauber empfohlen, ich habe es aber "wie früher" mit dem Schraubendreher gemacht. Vielleicht erklärt dies auch die längere Aufbauzeit.



Nachdem die ersten Stallteile zusammengefügt waren, wurde des "feste Auslauf" angefügt. Die Einzelteile wurden meist mit Klemmen befestigt, wozu etwas Kraft und Fingerfertigkeit notwendig waren. Ein paar Mal sollte auch ein Kabelbinder eingesetzt werden (zur Versteifung). Beim ersten Versuch habe ich aber nicht die richtigen Metallgitter erwischt, der beigelegte Kabelbinder war futsch (der Stall ist auch ohne ihn stabil, aber vielleicht kann ja Omlet hier etwas großzüger sein und bei anderen Kunden einen zusätzlichen Kabelbinder  reinlegen).


Die einzige Stelle, an der es etwas tricky wurde, war die hintere Eckverbindung zwischen Grundplatte und Seitenwand. Hier musste eine Gummilasche rumgewickelt  und anschließend durch den Winkel und die Schraube fixiert werden. Naja, ohne Herausforderungen wäre es ja auch langweilig... 


Der Raumteiler war dagegen ganz schnell eingesetzt...


Am Ende des Vormittags wurde der Stall dann an seinen Platz gezogen/geschoben. Durch die kleine Anhöhe und die Erweiterung des Stall brauchte es hier noch einmal die volle Kraft von zwei Personen. Der Stall wird als mobil beschrieben, allerdings sollte der Weg aufgrund des Stall-verbreiternden Fuchsschutzes schon mind. 2m breit sein. Der Stall ist sicherlich nicht dafür gedacht, ihn morgens und abends hin und her zu ziehen...


Geschafft. Auch nach dem Aufbau macht der Stall ein sehr guten Eindruck. Klappen und Schiebeöffnungen lassen sich leicht bedienen.Alles wirkt zweckmäßig. Lediglich zwei Dinge waren etwas komisch: Der Futternapf (war dabei) ist richtig angebracht sehr tief. Vielleicht haben größere Hühner damit kein Problem, aber für unsere Zwerghühner schien es eher angebracht, den Napf hinzulegen. Auch die Leiter erschien uns etwas kurz - wir haben sie deshalb um ein Ergänzungsbrett erweitert.

Nachdem das Foto gemacht war, haben wir noch den 1m breiten Sonnenschutz (lag bei) auf das mittlere Segment angebracht.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Jetzt geht's los (2)


Nachdem endgültig des Entschluss gefasst war, es mit der Hühnerhaltung im eigenen Garten zu probieren, wollte ich alles auf eine Karte setzen und es auch gleich mit einem Eglu Cube, dem größten Hühnerstall vom Omlet, versuchen. Vor kleineren Modellen hatte mir Wilhelm Bauer abgeraten. Angeblich passen in den Eglu Cube 10 Hühner, aber mir erschien die Hälfte durchaus angebracht. Ein Vorteil des Eglu Cube ist die Wahlmöglichkeit aus sechs leuchtend bunten Farben. Da nach Wilhelm Bauers Meinung der Stall möglichst hell sein sollte, entschied ich mich für das gelbe Modell (der Kunststoff lässt trotz Doppelwandigkeit relativ viel Licht durch). Es gibt auch ein Modell in hellgrün. An dieser Stelle habe ich an einen Leitspruch in der Gestaltungslehre denken müssen: Entweder echt, oder anders. Und das Hellgrün hat nichts mit Pflanzengrün zu tun... Also gelb.

PS. In diversen Foren wird über die Hühnerställe von Omlet diskutiert. Auffallend ist dabei, dass viele "eingefleischte" Hühnerbesitzer den Stall ablehnen, weil sie sich nicht vorstellen können, dass sich darin Hühner wohlfühlen. Allerdings hat keiner von ihnen bisher selbst ein Omlet-Stall besessen oder intensiver studieren können. In Gegensatz dazu schreiben Omlet-Besitzer, dass sie mit diesem weitgehend zufrieden sind. So zumindest meine Recherche...Mal schauen, was ich nach einem Jahr von dem Ding halte.

Im nächsten Post wird der Eglu Cube dann aufgebaut...

Jetzt geht's los (1)

Warum sollte man heute im Garten noch Hühner halten - vor allem, wenn der Garten eigentlich für schöne Pflanzen und Gestaltungsideen reserviert ist? Ein gute Frage.

Angesichts der Berichterstattung in anderen Medien, dass dieses Thema wieder "in" ist, habe ich mich einmal im Bücherregal in unserem Verlag (Ulmer) umgesehen und eine Reihe von Büchern gefunden. Bis auf ein "Trendbuch" brachten alle anderen das Thema Hühnerhaltung eher fachlich-solide "rüber". In diesem Augenblick war ich schon wieder vom Gedanken abgekommen, darüber in der "Gartenpraxis" berichten zu lassen. Doch angesichts neuer Lebensmittelskandale und der Aussicht auf eigene, unbelastete Eier habe ich dann doch einen der Verlagsautoren kontaktiert.

In ersten Gespräch versuchte ich Wilhelm Bauer die Situation zu schildern: Ja, ein Bericht über Hühnerhaltung für Einsteiger. Aber bitte beachten, dass die Leser den Garten wegen der Pflanzen haben, und dass das trotz eventuell dann aufkommender Hühner-Lust auch zukünftig nicht anders sein wird, usw.

Herr Bauer meinte, dass das gar kein Problem sein würde. Im Gegenteil: Es gebe (asiatische) Ziergärten, die erst durch Hühner richtig zum Leben erweckt werden. Davon hatte ich noch nie gehört. Aber in der Tat: Die Hühner, die ich im Jardin Agapanthe (siehe Gartenpraxis-Artikel in der Mai-Ausgabe), im letzten Jahr gesehen hatten, waren tatsächlich eine Bereicherung. Und Schäden konnte ich damals nicht feststellen... Also ein Artikel für die "Gartenpraxis" über Hühnerhaltung.

Als ich dann das Manuskript im März füür die Mai-Ausgabe bearbeitete, wuchs meine Neugierde. Ich deckte mich parallel mit Literatur ein und recherchierte im Internet. Wilhelm Bauer schlug "Ziergarten-kompatible" Hühner-Rassen vor, und einige schienen tatsächlich Eigenschaften zu besitzen, die mit Pflanzengärten nicht im Widerspruch standen. Die "Gartenpraxis" hat bekanntlich immer den Anspruch, alles abzubilden, was im Text beschrieben wird. Daher setzte ich mich mit einigen Züchtern von Hühnerrassen, von denen Wilhelm Bauer anfänglich keine Bilder mitgeschickt hatte, in Verbindung, um ergänzende Fotos zu erhalten.

Mit Christian Zenker, der Federfüßige Zwerghühner züchtet, begann ein intensiver Austausch. Er bestätigte die Aussagen von Wilhelm Bauer zur Friedfertigkeit der Rasse.

Und plötzlich begann ich zu Grübeln: Vielleicht sollte man es selber einmal mit Hühnern probieren. Eigene Eier waren nicht die schlechteste Aussicht. Und unsere Kinder hat auch schon das ein oder andere Mal nach Haustieren gefragt...

Bei weiteren Recherchen stieß ich auf einen Anbieter (Omlet) neumodischer Hühnerställe, deren Produkte  besonders für heutige Hausgärten geeignet sein sollen. Die Plastik-Ställe waren zwar alles andere als billig, aber schienen durchaus durchdacht - insbesondere was die Reinigung betrifft. Kunsstoff ist in der heutigen (hochwertigen) Gartengestaltung zwar verpönt, aber in diesem Fall schien mir das Material durchaus gerechtfertigt... Vielleicht lässt sich meine Einstellung auch damit erklären, dass typische Hühnerställe aus meiner Sicht eher zu ländlichen Bauergärten passen, nicht jedoch zu modernen Häusern.

Also gut, wenn schon etwas probieren, dann richtig: Hühner und moderner Plastikstall.